Erläuterung
Sojabohnen-Polyose ist ein wasserlösliches Polysaccharid, das aus herkömmlichen Sojafasern gewonnen wird. Es hat eine nicht unerhebliche Süßkraft.
In Lebensmitteln stabilisiert Sojabohnen-Polyose Eiweißpartikel in einem sauren Milieu und sorgt so beispielsweise bei Joghurtgetränken für eine gute Geschmacksentfaltung und ein sämiges Gefühl im Mund. Sojabohnen-Polyose ist sowohl in kaltem, als auch in warmem Wasser ohne Gelbildung löslich und ist in der Lage, Wasser zu binden. Dadurch erhält es den guten Geschmack und die Weichheit von Backwaren, die tiefgefroren aufbewahrt und in der Mikrowelle erhitzt werden. Sojabohnen-Polyose wirkt darüber hinaus der Klebrigkeit von Reis und Nudeln entgegen.
Herstellung
Sojabohnen-Polyose wird mit heißem Wasser aus natürlichen Sojafasern extrahiert. Sojafasern sind eine Mischung von zellulosischen und nichtzellulosischen Bestandteilen der inneren Zellwände von Sojabohnen. Der Einsatz gentechnisch veränderter Organismen ist möglich.
Einsatz
Sojabohnen-Polyose wird verwendet als:
- Emulgator in Soßen (max. 30 g/l) und Nahrungsergänzungsmitteln (max. 1,5 g/l)
- Verdickungsmittel in Backwaren (max. 10 g/kg) und in Gelee-Süßwaren (max. 10 g/kg)
- als Stabilisator in Getränken auf Milchbasis (max. 5 g/l) und tiefgefrorenen Lebensmitteln wie z.B. Ei-Erzeugnisse (max. 10 g/kg)
- Trennmittel in Reis und orientalischen Nudeln (je max. 10 g/kg)
Zur Erleichterung für Allergiker soll Sojabohnen-Polyose nicht in unverarbeiteten Lebensmitteln verwendet werden, in denen Sojabohnen nicht zu erwarten sind.
Sicherheit
- ADI-Wert: nicht festgelegt
- Sojabohnen-Polyose gilt als unbedenklich.
- Wegen des hohen allergenen Potenzials von Sojabohnen müssen Allergiker besonders darauf hingewiesen werden, wenn Lebensmittel Sojabohnen oder Zutaten daraus enthalten. Das gilt auch für E 426.